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Freitag, 30. Oktober 2009

Bänker und Bettler

I love London. Weil ich gestern da war. Weil es eine tolle Stadt ist. Und vor allem weil mir die Füße immernoch wehtun und ich mir jetzt keine schlechte Laune mache, indem ich mir sage, dass diese Stadt die wehen Füße nicht wert war. In den Ferien bis jetzt ist ansonsten vor allem eines passiert: nichts. Nada, nothing, rien. L-a-n-g-e-w-e-i-l-e. Aber was solls, jetzt kommt am Wochenende alles auf einmal. Freitag Abend Halloweenparty. Samstag Abend Halloweenparty. Aber ich habe bis jetzt auch durchgehalten. Ich habe noch keinen Tropfen Alkohol getrunken. Und das ziehe ich jetzt auch bis zum Ende des Monats durch. Aber zurück zu London.
Ich finde, man sollte London umbenennen. In Café City, oder in Tourietown. Die Dichte an Kaffeeläden, mit grünweißem Logo und deren Nachahmungstäter, ist größer als 200 pro Quadratkilometer, wahrscheinlich sogar eher pro Quadratmeter. Vor allem im Southbank-Viertel, wo die ganzen Anzugträger herumlaufen. Das führt wahrscheinlich dazu, dass viele Sekretärinnen entlassen wurden, weil jetzt im Büro kein Kaffee mehr gemacht werden muss. Wobei, andererseits wahrscheinlich doch nicht. Die Sekretärinnen, die vorher im Büro Kaffee machen durften, müssen jetzt Kaffee holen gehen. Das ist auch gar nicht schlecht, dann sind die Sekretärinnen auch mal ein bisschen an der frischen Luft. Die Sekretärinnen sollten sich eigentlich bei eben genannten Kaffeläden bedanken, denn die helfen nun die Fitness der Sekretärinnen deutlich zu verbessern. Denn die müssen nun aus den zwölften Stöcken von Hochhäusern zum Aufzug rennen, runterfahren, sich durch die Warteschlange bei Saarbucks (oder so ähnlich) kämpfen und dann wieder zurück, und dass, bevor der Bankier, Ingenieur oder Stararchitekt seinen bereits erhöhten Koffeinspiegel wieder abgebaut hat.
Eine andere Dichte die in London ebenfalls sehr hoch ist, ist die der Bettler. Aleerdings findet man die eher nicht im Southbank-Viertel, sondern eher in Richtung Touristengebiet (dei Touistendichte dort ist auch größer als 5 pro Quadratmeter). Oxfordstreet, Picadilly Circus, London Eye und Trafalgar Square. In Saarbrücken, dachte ich, ist die höchste Konzentration an Bettlern erreicht, aber London ist in diesem Gebiet wohl leider nicht zu toppen. Viele von ihnen machen auch Musik oder eine andere Art von Kunst, und ein paar davon sogar richtig gut. Das wissen diejenigen, die nur Augen für Admiral Nelson oder die Schaufenster der Oxfordstreet haben nur leider nicht zu schätzen.
Wir (meine Familie und ich) haben uns zu Anfang kurzzeitig verlaufen, und haben uns an einem Platz ein wenig abseits gestellt um in die Karte zu gucken. Es dauert keine 3 Minuten, da spricht uns ein freundlicher älterer Herr an, und fragt uns ob er helfen kann. Das würde einem ausländischen Touristen in Deutschland nicht passieren, da bin ich mir sicher. Die Leute sind irgendwie sehr herzlich, vor allem die älteren. Als ich einen Mann fragte warum so viele Leute eine Pappblume am Anzug tragen, hat er sich Zeit genommen und sehr ausführlich geantwortet. Aber die Krönung war Foot Locker. In der Londoner Filiale von Foot Locker (Sneaker Geschäft) wurden wir von einem Mann sehr, naja, entusiastisch begrüßt. Er kam singend und tanzend auf uns zu, sang zu der im Melodie,der im Geschäft laufenden Musik wo wir was finden. Und das hat er nicht nur bei uns gemacht, sondern bei fast jedem Kunden. Er machte auch Späße mit den weiblichen Kunden ( Mein Favorit: " Girls, are you the models we need for the Airmax shooting, or do you just look good for me?"). Er kannte sogar viele der Kunden mir Vornamen. Sowas wäre in Deutschland echt unmöglich. Wie gesagt, I love London.

So, hoffe ihr hattet Spaß, ich hatte meinen und ich trink jetzt erst mal nen Kaffee. Ciao. 

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"Es gibt eine Theorie, die besagt, wenn jemals irgendwer genau herausfindet, wozu das Universum da ist und warum es da ist, dann verschwindet es auf der Stelle und wird durch noch etwas Bizarreres und Unbegreiflicheres ersetzt. - Es gibt eine andere Theorie, nach der das schon passiert ist."

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