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Montag, 16. November 2009

Von rechtsregulären Sprachen und dem endlichen Automaten M

Gottseidank ist die Schule im Moment nicht stressig. Man beachte den Hauch von Ironie in diesem Satz. Habe aber auch selbst Schuld. Was bin ich auch so schlau und wähle Informatik? Ich könnte Geschichte machen, oder Politik, stupides auswendig lernen ohne jedwedes Anwenden von logischem Verständnis. Nein, der schlaue Joee denkt: Informatik, das hat was mit Computern zu tun, das ist bestimmt toll. Solange die Informatik am Computer bleibt ist sie wunderbar, denn mittlerweile nimmt einem der Computer die meisten Aufgaben schon ab, sucht einem sogar die Fehler in einem Programm und man muss nur wenig selbst schreiben, wenn die entsprechenden Bibliotheken schon runter geladen sind. Wieso hat einem keiner erzählt, dass das nur ein winziger Anteil der Informatik ist. Wenn die Informatik ein Unfall mit vielen Verkehrstoten wäre, dann wäre der Teilbereich, den man am Computer sitzend verbringt etwa ein kleiner Kratzer im Lack. Den Kratzer kann man ohne viel Verständnis für die Materie mit einem Lackstift raus machen, aber um einen Schwerverletzen zu retten, braucht man eine ärztliche Ausbildung. Soll heißen: Um ein "Hallo Welt" Programm in irgendeinem Editor zu schreiben muss man nicht viel können, aber sobald die Probleme die zu Lösen sind etwas komplexer werden, steht man als Laie recht schnell dumm da. Gut, meistens bieten Informatikforen Hilfe, aber die Leute, die Startprobleme haben verstehen den Technikslang eines Informatikstudent im 4. Semester meistens nicht. Beispiel?
Aus java-forum.org  :
"...Da das HelloWorld Servlet klappt, kann es ja nicht an den Eclipse oder Tomcat Einstellungen liegen. Folglich liegt es wohl eher an der web.xml denke ich mal...",
 oder:
"Schau mal in die caltalina.out und localhost.log in dem tomact/logs Verzeichnis, dort bekommst du die Exception die dazu führt, das sein Servlet nicht hochfährt."


Informatik ist im Prinzip nichts anderes als (häufig sehr theoretische) Probleme zu lösen. Mir ist aufgefallen, dass dies alles nicht erwähnt wird, wenn man Informatik als Neigungskurs wählen muss. Ich denke, das liegt daran, dass sonst nur ein Bruchteil der heutigen Informatikschüler damals Informatik gewählt hätte. Wahrscheinlich ist das ein Komplott der Wirtschaft, die dringend gute Informatiker braucht. Dabei setzen sie alle Mittel ein um neue Rekruten anzuwerben Schüler für die Informatik zu begeistern.
Jedenfalls hab ich Informatik gewählt, also muss ich mich jetzt mit viel Theorie herumschlagen. Aber ich lasse mich nicht von diesen Verschwörern aus Wirtschaftskreisen täuschen: Ich werde nicht Informatik studieren. So, was sagt ihr jetzt? So, Problem gelöst! Jetzt wo ich das sage, könnte ich doch aus dem Informatikunterricht aussteigen, oder muss ich mich trotzdem weiterhin mit rechtsregulären Sprachen und dem endlichen Automaten M befassen? Ja? Werd mal im Javaforum fragen, ob jemand ein Programm für dieses Problem kennt...

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Wasndas?

"Es gibt eine Theorie, die besagt, wenn jemals irgendwer genau herausfindet, wozu das Universum da ist und warum es da ist, dann verschwindet es auf der Stelle und wird durch noch etwas Bizarreres und Unbegreiflicheres ersetzt. - Es gibt eine andere Theorie, nach der das schon passiert ist."

Douglas Adams


"Mit meinem Verhältnis zur Realität ist alles in bester Ordnung. Ich lasse es alle vierzehn Tage vorschriftsmäßig warten."


wieder Douglas Adams


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